Das sollte bei Stellen-Bewerbungen beachtet werden So erstellen Sie perfekte Bewerbungssschreiben

Von T. Hürlimann 28. Juli 2023

Unsere Tipps helfen Ihnen die weiteren Karrierestufen zu erklimmen. (Bild: © Workarena)

Der beste Zeitpunkt um sich zu bewerben

Nicht nur wie die Bewerbung formuliert ist, sondern auch wann sie abgeschickt wird, kann entscheidend sein bei der Jobsuche. So ist zum Beispiel der Sommer nicht ideal für die Jobsuche, denn viele Wechsel zwischen Schule und Ausbildung und Ausbildung und Anstellung stehen an und die Weichen sind für die Meisten schon gestellt.

Von November bis Februar könnte eine Bewerbung um bis zu sechsmal vielversprechender sein als in den Sommermonaten Juli bis September. Das hat ein grosses Stellensuchportal kürzlich berechnet. Dazu haben sich die Mitarbeiter die Entwicklung des Stellenmarkts über den gesamten Jahresverlauf angeschaut und die ausgeschriebenen Jobs mit dem Suchvolumen verglichen. Als besten Monat für eine Bewerbung ermittelten sie den Februar. Juni und Juli sind demnach die Monate, in denen eine Bewerbung am wenigsten Erfolgsaussichten hat: dann gibt es wenige Stellen und vergleichsweise viele Bewerber.

Nachdem der richtige Zeitpunkt für die Bewerbung gewählt ist, gilt es auch keine Fehler beim Formulieren und Gestalten des Bewerbungsschreibens zu machen. Denn für eine Bewerbung gibt es keine zweite Chance.

Die Grundelemente für eine gelungene Bewerbung

Jede Bewerbung muss mindestens Folgendes beinhalten:

  • Anschreiben mit Motivationsschreiben
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • Ausbildungs-Nachweise
  • Empfehlungsschreiben

Einen guten Eindruck erzielt man mit Vollständigkeit, Ordnung, Übersichtlichkeit und Sauberkeit der Unterlagen. Der Bewerber kann dabei noch so kreativ gewesen sein, fehlt der Lebenslauf oder ist der Druck blass, hat man deutlich weniger Chancen.

Vermeiden Sie beim Bewerbungssschreiben diese Fehler


1. Langeweile schon im ersten Satz
"Hiermit möchte ich mich für die Stelle als..." – diesen Beginn liest der Chef vermutlich gerade zum fünften Mal. Also geben Sie sich Mühe mit dem ersten Satz, damit jemand den Rest des Anschreibens überhaupt noch liest. Schreiben Sie zum Beispiel, was für Sie persönlich gerade an dieser Ausbildung und diesem Betrieb besonders interessant ist.

2. Massenproduktion von Bewerbungsschreiben
Jeder Betrieb ist anders. Selbst wer in der Schule oder in einem Coaching beim Arbeitsamt schon das "perfekte" Anschreiben für einen Beruf formuliert hat, sollte es nicht einfach identisch an alle Betriebe in der Nähe schicken. Machen Sie sich die Mühe etwas über das Unternehmen zu erfahren. Wenn der Personalverantwortlich das Gefühl bekommt dass genau sein Betrieb angesprochen bzw. gefragt ist, wird er aufmerksam.

3. Inhaltsleere Anschreiben
Anschreiben und Motivationsschreiben sind keine belanglosen Begleitbriefe zur Bewerbung, sondern sollen dem Verantwortlichen kurz und treffend die wichtigsten Gründe nennen, um Sie einzustellen. Es können sich Informationen mit dem Lebenslauf überschneiden – zum Beispiel wo bereits ein Praktikum absolviert wurde oder die letzte Anstellung war. Dabei gibt einem das die Möglichkeit dem Chef zu begründen, warum man selbst genau zum Betrieb passt.

4. Falsche Anrede
Manchmal steht in der Stellenanzeige oder auf der Internetseite kein Ansprechpartner für die Bewerbung. Schreiben Sie dann nicht einfach nur "Sehr geehrte Damen und Herren", sondern rufen Sie besser kurz bei dem Betrieb an und erkundigen sich, wer die Bewerbungen bekommt. Lassen Sie sich den Namen ruhig buchstabieren, wenn Sie sich mit der Schreibweise unsicher sind. Sie können dann auch direkt nachfragen, ob das Unternehmen die Bewerbung lieber per E-Mail oder in einem Brief bekommen möchte.

5. Allgemeingültige Behauptungen
"Ich bin teamfähig, zuverlässig und handwerklich geschickt." Sätze wie diesen würde jeder Bewerber über sich sagen. Aber der Chef hat keinen Anlass das auch zu glauben. Schreiben Sie besser ein Beispiel eines Erfolges den Sie beruflich bereits erzielt haben: Ein besonderes Werkstück erstellt, ein erfolgreiches Projekt geleitet, Erfahrung im Ausland gewonnen etc.

6. Komplizierter Schreibstil
Versuchen Sie nicht besonders komplizierte Sätze zu schreiben oder Fremdwörter zu benutzen. Einfache und kurze Sätze vermitteln besser, was Sie sagen möchten. Am besten man lässt das Anschreiben von einer anderen Person vor dem Abschicken nochmals lesen.

7. Gelaber
Viel Text ist kein Zeichen von Fleiss. Sie müssen die Seite nicht voll schreiben. Drei Abschnitte mit drei bis vier Sätzen reichen völlig aus. Denken Sie drüber nach, was Sie über Ihr Können, die Ausbildung und die aktuellen Aktivitäten schreiben können. Ordnen Sie Ihre Stichpunkte, bevor Sie anfangen zu schreiben.

8. Rechtschreibfehler im Anschreiben
Tippfehler zeigen dem Chef dass Sie nicht sorgfältig arbeiten. Benutzen Sie zuerst die Rechtschreibkorrektur von einem Textverarbeitungsprogramm. Danach sollten Sie den Text ausdrucken und selbst in Ruhe noch mal durchlesen: Stimmt die Schreibweise der Wörter? Sind die Kommas richtig gesetzt? Gibt es Grammatikfehler? Lassen Sie den Text anschliessend noch von einer weiteren Person Korrekturlesen.

9. Schlussformel
Überlegen Sie sich einen angenehmen letzten Satz. Dieser sollte weder unterwürfig noch fordernd sein. Schreiben Sie zum Beispiel, dass Sie sich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen würden.

10. Unvollständigkeit
Vergessen Sie nicht das Anschreiben zu unterschreiben. Überprüfen Sie nochmals, ob die Kontaktdaten und die Adresse und Ansprache des Unternehmens korrekt sind. Dann müssen Sie noch alle nötigen Unterlagen hinter das Anschreiben einheften, bzw. wenn digital eingereicht, dafür sorgen dass alle Unterlagen im PDF Format sind und alle gleichartigen Unterlagen, wie zum Beispiel Zeugnisse, in einem PDF zusammenfassen.

Ausgefallene Bewerbungen zum Auffallen

Eine kreative, aussergewöhnliche Bewerbung ist eine gute Möglichkeit, um in positiver Weise aufzufallen und aus der Menge der Bewerber herauszustechen. Allerdings sollte die Gestaltung zum Unternehmen und der Stelle passen, für die man sich bewirbt. Bei einem konservativen Betrieb kommt eine Video-Bewerbung vielleicht nicht so besonders gut an. Stattdessen eignen sich dann Arbeitsproben besser, um zu zeigen dass man das Handwerk richtig beherrscht.

So kann ein Goldschmied oder ein Schreiner Fotos von bereits gefertigten Objekten mitschicken. Dabei besteht die Möglichkeit, seine Kreativität perfekt unter Beweis zu stellen, indem neue Arbeitsproben erstellt werden, die speziell auf das Unternehmen und/oder die Stellenausschreiben ausgerichtet sind.

Um diese ansprechend und kreativ zu präsentieren, können ausserdem Programme genutzt werden, die dadurch demonstrieren, dass man bestimmte Zusatzqualifikationen besitzt. Mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms Wie Affinity Photo könnten Collagen erstellt oder die Fotos in einem bestimmten Stil (z.B. Sofortbild) gestaltet werden. Affinity Publisher hilft anschliessend dabei, Lebenslauf, Qualifikationen und weitere Bestandteile der Bewerbung übersichtlich und kreativ darzustellen.

Social Media

Die meisten Profile auf sozialen Netzwerken sind eher ungeeignet, um sich in beruflicher Hinsicht zu präsentieren, weil sie zu viele private Einblicke gewähren. Wer sich für einen neuen Job auf Facebook und Co. präsentieren möchte, muss seine Chronik überprüfen und alle Beiträge und Fotos löschen, die ein Personalverantwortlicher besser nicht sehen sollte. Auch die persönlichen Informationen sollten dahingehend kontrolliert werden. Daten über Schulbesuch, Ausbildungsort, etc. müssen unbedingt mit denen in der herkömmlichen schriftlichen Bewerbung übereinstimmen.

Besser geeignet, manchmal sogar verlangt, sind Plattformen wie LinkedIn oder Xing, wo das berufliche Leben im Vordergrund steht.

Alternativ kann ein zweites Profil angelegt werden, um dieses ausschliesslich für die Jobsuche zu nutzen. Ein Video oder eine Bilderserie kann in diesem Fall die Fähigkeiten und Motivation auf kreative Weise darstellen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen.

Video als Vorstellungsgespräch nutzen

Mit einem Video kann der Bewerber seine Person, seinen Werdegang und seine Ziele sehr persönlich und kreativ präsentieren, oder sich sogar bei der Arbeit filmen. Dadurch entsteht für den Personalverantwortlichen sofort ein bleibender Eindruck Ihrer Person.

Wichtig ist, dass so ein Video nicht zu lange wird, weil der Personalverantwortliche nicht Stundenlang Zeit hat für jede Bewerbung. Zudem ist die Länge und damit die Dateigrösse wichtig, um das Video unkompliziert verschicken zu können. Soll es direkt mit einem Email verschickt werden, sollte es möglichst weniger als 10MB gross sein. Sonst können Sie es auch auf eine Online-Plattform wie Vimeo oder Youtube hochladen und nnur den Link schicken. Weniger ideal ist die Verwendung von Services wie Dropbox usw. bei denen der Empfänger die Datei zuerst herunterladen muss.

Digitale Bewerbung

Inzwischen ist es üblich, die Bewerbung vor allem in digitaler Form zu versenden, weil dies praktischer und umweltschonender ist und zudem schneller funktioniert. Lesen Sie dazu auch unsere Empfehlungen für die digitale Bewerbung.

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