Auch Online gilt: Bewerben Sie sich spezifisch und mit einem konkreten Ziel vor Augen. (Bild: © Workarena)
Bei Arbeitnehmern ist die Wechselbereitschaft hoch, wenn die Wirtschaft brummt und der Arbeitsmarkt gute Chancen bietet. Dies gilt vor allem auch für Arbeitnehmer ohne Uni-Abschluss. Einen Jobwechsel können sich derzeit 81 Prozent von ihnen vorstellen. Die Wirtschaftswoche berichtete über die Ergebnisse einer Umfrage der Plattform mobileJob.com unter Arbeitnehmern mit ausserakademischem Hintergrund, die das bestätigen.
Hoch im Trend liegt auch die digitale Form der Stellensuche und Bewerbung – das Smartphone ist dabei generell sehr beliebt. Von immer mehr Arbeitgebern bevorzugt, schätzen auch die Bewerber die digitale Form, schliesslich bedeutet das für beide weniger zeitlichen und finanziellen Aufwand; es spart Papier und ist für das HR-Personal einfacher zu verwalten. Die per Post verschickte Bewerbungsmappe wird zum Auslaufmodell.
Die Online-Bewerbung hat damit kräftig an Bedeutung zugenommen seit der letzten Umfrage 2012. Damals waren es nur 40 Prozent, die Online-Bewerbungen wünschten. Etwa gleich viele (41 Prozent) gaben damals an, die postalische Variante zu bevorzugen. Die Angabe ohne Präferenz lag noch um zwei Prozent höher.
„Bewerber sollten in die richtige Zusammenstellung ihrer Online-Unterlagen mindestens so viel Zeit investieren wie in die klassische Papier-Bewerbung, denn auch bei der digitalen Bewerbung zählt bereits der erste Eindruck“, so Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Unternehmen setzen dabei auf zwei Wege: E-Mail oder Online-Formular. Jedes dritte Unternehmen (38 Prozent) wünscht die E-Mail-Variante, jedes Fünfte (20 Prozent) bietet Online-Lösungen.
Befragt wurden 408 Personalverantwortliche in Unternehmen aller Branchen ab 50 Beschäftigten.
Die Bewerbung per E-Mail bzw. Formular kommt sofort beim potenziellen Arbeitgeber an. Doch zusätzlich zu den Standardregeln für Bewerbungen gibt es im digitalen Bereich ein paar Dinge zu beachten beachten.
1. Seriöse E-Mail-Adresse
Die Voraussetzung, dass sich Personalverantwortliche eine Bewerbung überhaupt ansehen, ist eine seriöse E-Mail-Adresse – das gilt für die E-Mail-Adresse selbst wie auch für den Absender-Namen, die Sie definiert haben. Auf Spitznamen in der Adresse sollten Bewerber daher verzichten. Ein übliches, seriöses Beispiel wäre: vorname.nachname@provider.ch
2. Präziser Betreff
Durch den Betreff sollten Personalberater direkt wissen, worum es in der Mail geht. Enthalten sein sollte im Betreff daher die ausgeschriebene Position, eventuell der Standort und bei grösseren Betrieben auch die ID-Nummer der freien Stelle. Ein Beispiel wäre: „Bewerbung als Maler am Standort Steinhausen ID34“.
3. Auf Grösse des Anhangs achten
Der Anhang der E-Mail sollte nicht grösser sein als 10 MB. Denn zu grosse E-Mails verstopfen schnell das Postfach des Empfängers.
4. Nur eine Datei als Anhang verschicken
Die meisten Stellensuchende haben etliche Unterlagen die sie der Bewerbung beilegen möchten. Zumindest aber handelt es sich immer mindestens um ein Motivationsschreiben und den Lebenslauf. Alle Bestandteile der Bewerbung sollten vor dem Versenden in einem ZIP-Ordner zusammengefasst werden, der als Ganzes an eine E-Mail gehängt werden kann.
5. Zeugnisse zu einer Datei zusammenfassen
Haben Bewerber mehrere Zeugnisse oder Zertifikate die sie der Bewerbung beilegen möchten, sollten sie diese zu einer Datei zusammenfassen. Das geht etwa durch den PDF24Creator. Wichtig ist es ausserdem alle mitgeschickten Dateien aussagekräftig zu benennen. Schlecht, weil für die Adressaten verwirrend, wären Dateinamen wie „Dokument 1“ oder unverständliche Abkürzungen.
6. Nur ein Format verwenden
Verwenden Sie für alle verschickten Dateien nur ein Format, am besten das PDF-Format. Denn zum Einen lassen sie sich von fast allen PC-Nutzern öffnen, zum Anderen stellen Bewerber damit sicher, dass die einmal eingestellte Formatierung beibehalten bleibt. Denn beispielsweise bei Word-Dateien fehlen speziellere Schriften und es kann sich je nach Programm-Version die Ansicht verschieben.
7. Lebenslauf unterschreiben
Auch wenn Sie Ihre Bewerbung elektronisch verschicken, sollten Sie Ihren Lebenslauf unterschreiben. Am einfachsten geht es, wenn Sie einmal Ihre Unterschrift als Muster einscannen und dann als Bild unter den Lebenslauf einfügen.
8. Professionelles Bewerbungsfoto
Bei E-Mails liegt die Versuchung nahe, es sich einfach zu machen und irgend ein Handy-Foto mit zu schicken. Doch auch hier gilt: Professionalität zählt. Obwohl Sie selbst die Unterlagen nicht ausdrucken – der potenzielle Arbeitgeber wird es womöglich tun. Auch deshalb ist es wichtig, ein professionelles Bewerbungsfoto zu verwenden.
9. Einführungstext platzieren
Vergessen Sie nicht den ersten Blick zu nutzen. Nach der Betreffzeile ist der Text im E-Mail das Erste was der Personalverantwortliche von Ihnen sieht. Platzieren Sie hier am besten den Text aus Ihrem Motivationsschreiben, auch wenn dieses als PDF beiliegt, damit der Empfänger sofort sehen kann, dass Sie sich spezifisch für sein Angebot interessieren, und er nicht einfach nur eine generische Massenbewerbung vor sich hat.
10. Abschluss der E-Mail
Am Ende der E-Mail sollten Sie noch einmal eine Signatur hinterlassen. Darin enthalten sein sollte Ihr Name, Post-Anschrift, Telefonnummer und - auch wenn Sie die Mail von der gleichen Adresse versenden – die E-Mail-Adresse.
Nun wünschen wir Ihnen mit Ihren Bewerbungen viel Erfolg!